Bei dem Projekt "Bewegungsmelder – Nachwuchswerkstatt für Tanzjournalismus aus NRW" kooperieren das nrw landesbuero tanz, tanznetz.de und das Zentrum für Zeitgenössischen Tanz, um die überregionale Kulturberichterstattung über die freie Tanzszene in NRW für eine nächste Generation zu öffnen – und dem Tanz in NRW mehr Öffentlichkeit zu ermöglichen.
Unter der Leitung von Dr. Constanze Schellow besprechen
Master-Studierende der Tanzwissenschaft am ZZT studienbegleitend ab
April 2024 ausgewählte Tanzpremieren auf tanznetz. So machen sie in
ihrer neuen Rolle mit Veranstalter:innen und Künstler:innen erste
praktische Erfahrungen im Feld der Tanzkritik. Die Tanzszene NRW mit
ihren herausragenden Kompanien und ihren profilierten Produktionsorten
verdient alle Aufmerksamkeit.
Schon im Mai 2023 veröffentlichten Studierende des ZZT erste Rezensionen auf tanznetz in einem Pilotprojekt beim Festival tanz nrw. Alle Beteiligten waren begeistert – und so entstand der „Bewegungsmelder“ als Folgeprojekt, initiiert vom nrw landesbuero tanz. Die Werkstatt ist erst einmal auf zwei Jahre angelegt. Geplant sind im Anschluss eine Print-Publikation und weiterführende Workshops mit externen Fachleuten.
Seit April 2024 sind Besprechungen von Tanzproduktionen aus NRW bei tanznetz zu finden:
Britta Lieberknecht: „Leise schäumt das jetzt“
Klar, unprätentiös, intuitiv. Einklang im Zweiklang - ein Abend, der
nachwirkt und trotzdem das Gefühl hinterlässt, dass das nicht alles war,
noch etwas kommen könnte. Doch das Stück bleibt sich selbst ganz genug. Von Frederike Bohr
Junior Company Bonn: „Fatigateau“
Kopf hoch? Im Ballsaal konfrontiert sich die
Junior Company Bonn in ihrer ersten eigenständigen
Produktion mit dem Verhältnis von Einsamkeit, Technologisierung und
Überwältigung. Von Carlotta Ortinger
Choy Ka Fai: "Sometimes I see The Future“
Analoges Menschsein. Tanzende Avatare und hyperreale „meta humans“ – ein spannender Abend über digitale Welten. Von Frederike Bohr
Shahar Binyamini: „More Than“
Mit Haut und Haar. Ein Gastspiel von kompromissloser Kraft bei tanz.koeln. Shahar Binyamini teilt in „More Than“ seine sinnliche Suche nach dem Ursprung des Selbst. Von Lynn Kuhfuß
Kollektiv Diphthong: „fem:me“
Frauen(bilder). Stephanie Felber und Nikos Konstantakis
hinterfragen die Rollen, die Frauen zu unterschiedlichen Zeiten
aufgrund stereotyper Geschlechternormen und sozialer Erwartungen
annehmen mussten. Von Lynn Kuhfuß
Charlotte Triebus x Mirevi: „Precious Camouflage“
Spucke und Subversion. Die Choreografie aus theoretischer
Forschung und künstlerischer Praxis bringt spezialisierte Technologien
in die Kunst und künstlerische Perspektiven in die Wissenschaft. Von Carlotta Ortinger
Angie Hiesl + Roland Kaiser: "Dressing the city und mein Kopf ist ein Hemd #02"
Parkautomat im Pullover. Das choreografische Duo Angie Hiesl und
Roland Kaiser arbeitet in ihrer Stadt-Intervention an der Schnittstelle
von performativer Kunst und Installation. Von Frederike Bohr
Carla Jordão & Folkwang Tanzstudio: „A Universal Hostility”
Anfeindung bis zur Abstrusität. Zerstörungswut und Egoismus, Angst und
Melancholie: eine eindrucksvolle Erkundung der körperlichen und
emotionalen Ebenen von Hass und Feindlichkeit. Von Carlotta Ortinger
tanzfuchs PRODUKTION: „FOXX“
Sind wir nicht alle ein bisschen …? Der Fuchs im Zentrum des Geschehens: spielerisch, mysteriös und fabelhaft. Von Svenja Hoffeller
Amanda Romero Canepa: „shimmer & death“
Das Schimmern der Welt. Ein Abend, der sich aus
ökofeministischer Perspektive mit unserem Planeten, den Folgen
ausufernden kapitalistischen Konsums und dem fortschreitenden
Artensterben beschäftigt. Von Swantje Kawecki
MOUVOIR & Alesandra Seutin: „Until the beginnings“
Über die Grenzen. Das
neue Stück von Stephanie Thiersch/MOUVOIR und Alesandra Seutin/École
des Sables hinterfragt das Wesen der Gastfreundschaft in einer Welt, in
der Begriffe wie „Zuhause“ und „Fremde“ in Bewegung sind. Von Svenja Hoffeller
performing:group: „Synapsen”
Der Hoodie als Ausweg. Wie das so ist mit der Pubertät: Diese Art von Achterbahnfahrt braucht eben sowas wie Superheld*innen. Von Swantje Kawecki
Yoshie Shibahara: „Zeitgrenzraummaschine”
Dämmerung der Zeit. Yoshie Shibahara, Teil der freien Tanz-
und Kunstszene in NRW, schafft es durch eine Licht- und
Soundinstallation, an die Grenzen von Raum und Zeit zu führen. Von Svenja Hoffeller
Ballett Dortmund / David Dawson: „Metamorphosis“ & „Affairs of the heart”
Haltung, Halt und Hingabe. Alles fließt: zwei Arbeiten des britischen Choreografen zeigen seine typische Handschrift. Von Lynn Kuhfuß